Influencer Marketing – Externe Reichweite für Amazon nutzen

Influencer Marketing – Externe Reichweite für Amazon nutzen

 

Spricht man im Allgemeinen von Influencer Marketing, denkt man erst einmal direkt an die Zusammenarbeit von globalen Marken und Prominenten mit Millionen Followern.

Jedoch ist Influencer Marketing nicht nur ein Marketing-Tool für große und bekannte Unternehmen. Auch auf kleinerer Ebene oder beispielsweise im Amazon Handel kann die Zusammenarbeit mit weniger reichweitenstarken Influencern eine gewinnbringende Strategie sein.

Ein Mann, der sich mit diesem Thema besonders gut auskennt, ist Florian Frech von Frech & Freundlich Creative aus Ostfildern in Baden-Württemberg.

Für ihn steckt ein enormes Potenzial im Influencer Marketing für den Amazon Handel, der noch immer nicht richtig ausgeschöpft wird. Grund dafür ist, dass sich viele Händler ausschließlich auf die On-Page-Optimierungen konzentrieren.
Die Zusammenarbeit mit einer Onlinemarketingagentur kann jedoch hilfreich sein, da sie schon außerhalb der Plattform den Bedarf für das Produkt weckt und den Traffic direkt auf das Amazon Produkt leitet.

Influencer-Marketing findet nicht nur bei Instagram statt

Unter Influencer Marketing verstehen die meisten nur Instagram Marketing. Für Florian Frech ist das ein gefährlicher Gedanke, da Instagram, im Gegenzug zu Kanälen wie YouTube oder Blogs, ein sehr schnelllebiger Kanal ist. Für Story-Postings hat man nur 24 Stunden Zeit – danach ist die Werbung verschwunden. Hat man in dieser Zeit nicht das Interesse oder die relevante Zielgruppe erreicht, ist das Geld innerhalb eines Tages verpufft.

Die beste Performance sieht Frech daher noch immer bei YouTube. Selbst schlanke Budgets von 1.500 Euro sind dort besser angelegt, weil immer wieder neue Klicks generiert werden.

Ein Beispiel, was Frech gerne nennt, ist das eines seiner Kunden, der einen besonderen Deoroller entwickelt hat. Im Jahr 2018 haben er und sein Team zusammen mit dem Kunden eine Influencer-Kampagne gestartet, dessen Video mittlerweile 10.000 Klicks gesammelt hat. Das Interessante daran ist aber nicht die Zahl der Klicks, sondern die Zeit, in der sie entstanden sind. Die letzten 9.000 Klicks kamen erst zum Jahreswechsel 2019/2020 hinzu. Also über ein Jahr nach Start der Kampagne.

Daran erkennt man, dass die Zusammenarbeit mit YouTubern oft einen langfristigen Vorteil bringen kann.

Influencer Marketing im Amazon Handel – So sieht der Prozess aus

Doch wie funktioniert die Zusammenarbeit mit einer Agentur, die sich auf Influencer-Marketing spezialisiert hat?
Für Frech ist der erste Schritt ein Blick auf den Status quo. Dabei werden immer die gleichen Fragen gestellt:

  • Was ist das für ein Produkt?
  • Wer ist die Zielgruppe?
  • Wie können wir die Menschen erreichen?
  • Was wird bisher gemacht?
  • Welches Testbudget steht im Raum?
  • Welches Gesamtbudget steht zur Verfügung?

Im Anschluss arbeitet die Agentur zusammen mit dem Kunden die Kampagne aus und entwickelt erste Ideen wie die Zielgruppe am besten abgeholt werden kann. Daraufhin wird ein ausführliches Briefing erstellt, welches dem potenziellen Influencer Partner zur Einsicht präsentiert wird.

Der richtige Influencer für die eigene Kampagne

Doch wie findet man den richtigen Influencer für die eigene Kampagne? Onlinemarketingagenturen führen in den meisten Fällen eine große Kartei an Influencern, mit denen sie schon in der Vergangenheit zusammengearbeitet haben. Jedoch heißt das nicht zwangsläufig, dass der oder die richtige dabei ist. In vielen Fällen recherchiert die Agentur auch zusätzlich nach den passenden Geschäftspartnern.

Um zu erkennen, ob der Influencer oder die Influencerin tatsächlich zum jeweiligen Amazon Händler passt, muss die Agentur Zeit in die Recherche stecken. Zum einen muss der gewünschte Influencer Zeit und Lust auf das Produkt und die Marke haben. Zum anderen muss aber auch festgestellt werden, ob die Person nur auf das Geld aus ist oder er/sie sich wirklich mit der Vision des Unternehmens auseinandersetzt.

Influencer mit gekaufter Reichweite wäre das letzte, was Agentur und Händler wollen.
Wie Florian Frech weiß, besteht dieses Risiko hauptsächlich bei Instagram. Sich dort Follower zu kaufen ist einfach, weshalb auf den ersten Blick schwer zu erkennen ist, wie sich die Community verhält. Daher schauen er und sein Team bei einem interessanten Influencer immer auf die Kommentare unter den Postings. Erkennt man, dass dort hauptsächlich Bots kommentieren oder finden dort wirkliche Interaktionen statt?

Auch in Zusammenarbeit mit Bloggern lässt er sich nicht nur einfache Zahlen geben. Influencer müssen auch bereit sein zu bestimmten Artikeln die Leserzahlen oder die Google Analytics Auswertungen zu präsentieren. Ist dies nicht der Fall, dann stimmt irgendwas nicht, sagt Frech.

Transparenz schafft Vertrauen.

Auf der Videoplattform YouTube kommt es einzig und allein auf die Views der Videos an. Hat ein Kanal mehrere Millionen Abonnenten, aber nur ein paar tausend Klicks auf seine Videos, ist die Relevanz des Kanals längst nicht so hoch wie die Abos versprechen. Daher sollte ein Kunde auch nur das zahlen dürfen, was er tatsächlich bekommt.

Der Influencer ist gefunden – Was nun?

Hat sich der Amazon Händler für einen Influencer oder eine Influencerin entschieden, wird ihm oder ihr das ausführliche Vorab-Briefing geliefert.

Darin finden die potenziellen Geschäftspartner Informationen über:

  • Wer ist der Kunde?
  • Was soll gemacht werden?
  • Was ist das Ziel?
  • Wann und wo soll die Kampagne laufen?
  • Was sind die Ideen für die kreative Umsetzung?
  • Was ist das Budget?

Hat der Influencer, die Influencerin eigene Ideen für die Ausführung, werden diese mit dem Kunden abgesprochen und bestenfalls daraufhin die Verträge für eine Zusammenarbeit ausgehandelt.

Das passende Budget für Influencer-Marketing

Die Philosophie von Frech & Freundlich: Für jedes Budget das Bestmögliche herausholen.
Das können auch mal 1.500 Euro sein. Jedoch muss man auch als Unternehmen die Situation realistisch einschätzen können und bei einem kleinen Budget, wie die 1.500 Euro, keinen Influencer mit einer Reichweite von 2 Millionen Abonnenten erwarten.

Aber auch solch kleine Investitionen können sich für Amazon Händler lohnen, wenn sie klug eingesetzt werden.

Die Bezahlung von Influencern und Influencerinnen kann unterschiedlich sein. Der Trend geht eher zu einem Fixbudget. Jedoch ist auch die Arbeit mit Affiliate-Links möglich. Manche Influencer erkennen schon das Potenzial von Produkten und arbeiten auch gerne mit solchen Links.

Ziele von Influencer Marketing

Kurz gesagt: Am Ende kommt es auf den Umsatz an. So einfach und banal es auch klingen mag.

Viele Unternehmen, besonders zu Beginn ihres Bestehens nutzen solches Marketing auch zu Branding Zwecken. Jedoch ist sich Frech sicher, dass auch Branding irgendwann zu Umsatz führen muss.

Micro-Influencer – Besser als die großen Namen?

Ob sich die Zusammenarbeit mit einem Micro-Influencer, also mit einer Abonnentenzahl zwischen 1.000 und 10.000, wirklich lohnt, kann man pauschal nicht sagen.

Auch an dieser Stelle ist eine genaue Recherche nötig. Genauso wie unter den großen und bekannten Influencern gibt es unter den etwas kleineren gute und schlechte Geschäftspartner. Hier kommt es auf die jeweilige Situation des Händlers an – auf sein Produkt, das Budget und viele weitere Dinge.

In solchen Fällen ist der Rat einer spezialisierten Agentur ihr Geld wert, da sie im Gegenzug viel verbranntes Budget erspart und dafür sorgt, dass jeder Cent des Kunden bestmöglich investiert wird.

Fazit zum Influencer-Marketing

Die Zusammenarbeit mit Personen des öffentlichen Lebens hat schon in vielen Unternehmen und Branchen seinen Weg gefunden und sich als ernst zu nehmendes Marketing- & Marktforschungstool-Tool etabliert. Im Bereich des Amazon Handels steckt es noch immer in den Kinderschuhen.

Agenturen, wie Frech & Freundlich Creative sorgen jedoch dafür, dass sich das schnell ändert. Mit Influencer Marketing erreichen Händler eine erheblich größere Zielgruppe, die sich teilweise noch früh im Entscheidungsprozess befindet. Weckt man zu diesem Zeitpunkt das Interesse der Zielgruppe, kann das zu einem großen Gewinn für die eigenen Amazon Listings werden.

Für Fragen hierzu erreichen Sie Michael Hecker per Mail oder Telefon.

Zentrada Interview - Sourcing Strategien, Produkttests und Amazon Private Label

Martina Schimmel (zentrada.de) über Produkttests und Private Label Light

Im Rahmen des Händlerbund Marketplace Day sprachen wir mit Martina Schimmel über zentrada.de, online Großhandel und Private Label Strategien für Amazon Seller.

Beim Stichwort Private Label denken viele Amazon Händler intuitiv an Alibaba und das Sourcing in China. Margentechnisch ist der direkte Einkauf bei chinesischen Herstellern oft vorteilhaft, doch das Sourcing in Asien bringt auch Herausforderungen mit sich:

  • Höhere Frachtkosten
  • Längere Lieferzeiten
  • Die Themen Compliance und Produkthaftung (Stichwort: Inverkehrbringer)
  • Längere Darlehenslaufzeiten im Rahmen der Warenfinanzierung

Durch den Fokus auf europäische Lieferanten vereinfacht die Beschaffungsplattform zentrada.de viele dieser Themen. Im Interview verriet Martina Schimmel, dass der durchschnittliche Bestellwert zwischen 300€ und 400€ liegt. Die damit verbundenen geringeren Mindestbestellmengen dürften insbesondere für kleinere Amazon Händler spannend sein.

Sourcing Strategie: Handelsware

Wer sich für Handelsware interessiert, nutzt das Einkäufer- und Großhandelsnetzwerk typischerweise, um Aktionsware und saisonale Artikel einzukaufen. Einkäufer können ihre Kunden so regelmäßig überraschen und das Basissortiment abrunden.

Sourcing Strategie: Private Label Light

Produktentwicklung bzw. -einkauf wird von vielen Private Label Brands als „Single Shot“ verstanden, wodurch das finanzielle und zeitliche Investment steigt und das Absatzrisiko hoch ist.

Um das Verhältnis von Risiko und Rendite zu verbessern, sprach Frau Schimmel im Interview von „Private Label Light“. Die bestehenden Produkte eines Lieferanten werden hierbei anfangs nur geringfügig personalisiert. Die Mindestbestellmengen sind hierbei regelmäßig überschaubar, so dass das finanzielle Risiko kalkulierbar ist und das Produkt schlank im Markt getestet werden kann.

Erfolgreiche Produkte können in Folgeschritten dann stärker personalisiert werden. Typischerweise wird hierbei das Branding weiterentwickelt und Alleinstellungsmerkmale werden herausgearbeitet.

Ihr habt Fragen zum Sourcing oder zu zentrada? Postet diese gerne in die Kommentare.

Persönlich erreichbar ist Frau Schimmel per Email an:
martina.schimmel@zentrada.de