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Influencer Marketing – Externe Reichweite für Amazon nutzen

Influencer Marketing – Externe Reichweite für Amazon nutzen

 

Spricht man im Allgemeinen von Influencer Marketing, denkt man erst einmal direkt an die Zusammenarbeit von globalen Marken und Prominenten mit Millionen Followern.

Jedoch ist Influencer Marketing nicht nur ein Marketing-Tool für große und bekannte Unternehmen. Auch auf kleinerer Ebene oder beispielsweise im Amazon Handel kann die Zusammenarbeit mit weniger reichweitenstarken Influencern eine gewinnbringende Strategie sein.

Ein Mann, der sich mit diesem Thema besonders gut auskennt, ist Florian Frech von Frech & Freundlich Creative aus Ostfildern in Baden-Württemberg.

Für ihn steckt ein enormes Potenzial im Influencer Marketing für den Amazon Handel, der noch immer nicht richtig ausgeschöpft wird. Grund dafür ist, dass sich viele Händler ausschließlich auf die On-Page-Optimierungen konzentrieren.
Die Zusammenarbeit mit einer Onlinemarketingagentur kann jedoch hilfreich sein, da sie schon außerhalb der Plattform den Bedarf für das Produkt weckt und den Traffic direkt auf das Amazon Produkt leitet.

Influencer-Marketing findet nicht nur bei Instagram statt

Unter Influencer Marketing verstehen die meisten nur Instagram Marketing. Für Florian Frech ist das ein gefährlicher Gedanke, da Instagram, im Gegenzug zu Kanälen wie YouTube oder Blogs, ein sehr schnelllebiger Kanal ist. Für Story-Postings hat man nur 24 Stunden Zeit – danach ist die Werbung verschwunden. Hat man in dieser Zeit nicht das Interesse oder die relevante Zielgruppe erreicht, ist das Geld innerhalb eines Tages verpufft.

Die beste Performance sieht Frech daher noch immer bei YouTube. Selbst schlanke Budgets von 1.500 Euro sind dort besser angelegt, weil immer wieder neue Klicks generiert werden.

Ein Beispiel, was Frech gerne nennt, ist das eines seiner Kunden, der einen besonderen Deoroller entwickelt hat. Im Jahr 2018 haben er und sein Team zusammen mit dem Kunden eine Influencer-Kampagne gestartet, dessen Video mittlerweile 10.000 Klicks gesammelt hat. Das Interessante daran ist aber nicht die Zahl der Klicks, sondern die Zeit, in der sie entstanden sind. Die letzten 9.000 Klicks kamen erst zum Jahreswechsel 2019/2020 hinzu. Also über ein Jahr nach Start der Kampagne.

Daran erkennt man, dass die Zusammenarbeit mit YouTubern oft einen langfristigen Vorteil bringen kann.

Influencer Marketing im Amazon Handel – So sieht der Prozess aus

Doch wie funktioniert die Zusammenarbeit mit einer Agentur, die sich auf Influencer-Marketing spezialisiert hat?
Für Frech ist der erste Schritt ein Blick auf den Status quo. Dabei werden immer die gleichen Fragen gestellt:

  • Was ist das für ein Produkt?
  • Wer ist die Zielgruppe?
  • Wie können wir die Menschen erreichen?
  • Was wird bisher gemacht?
  • Welches Testbudget steht im Raum?
  • Welches Gesamtbudget steht zur Verfügung?

Im Anschluss arbeitet die Agentur zusammen mit dem Kunden die Kampagne aus und entwickelt erste Ideen wie die Zielgruppe am besten abgeholt werden kann. Daraufhin wird ein ausführliches Briefing erstellt, welches dem potenziellen Influencer Partner zur Einsicht präsentiert wird.

Der richtige Influencer für die eigene Kampagne

Doch wie findet man den richtigen Influencer für die eigene Kampagne? Onlinemarketingagenturen führen in den meisten Fällen eine große Kartei an Influencern, mit denen sie schon in der Vergangenheit zusammengearbeitet haben. Jedoch heißt das nicht zwangsläufig, dass der oder die richtige dabei ist. In vielen Fällen recherchiert die Agentur auch zusätzlich nach den passenden Geschäftspartnern.

Um zu erkennen, ob der Influencer oder die Influencerin tatsächlich zum jeweiligen Amazon Händler passt, muss die Agentur Zeit in die Recherche stecken. Zum einen muss der gewünschte Influencer Zeit und Lust auf das Produkt und die Marke haben. Zum anderen muss aber auch festgestellt werden, ob die Person nur auf das Geld aus ist oder er/sie sich wirklich mit der Vision des Unternehmens auseinandersetzt.

Influencer mit gekaufter Reichweite wäre das letzte, was Agentur und Händler wollen.
Wie Florian Frech weiß, besteht dieses Risiko hauptsächlich bei Instagram. Sich dort Follower zu kaufen ist einfach, weshalb auf den ersten Blick schwer zu erkennen ist, wie sich die Community verhält. Daher schauen er und sein Team bei einem interessanten Influencer immer auf die Kommentare unter den Postings. Erkennt man, dass dort hauptsächlich Bots kommentieren oder finden dort wirkliche Interaktionen statt?

Auch in Zusammenarbeit mit Bloggern lässt er sich nicht nur einfache Zahlen geben. Influencer müssen auch bereit sein zu bestimmten Artikeln die Leserzahlen oder die Google Analytics Auswertungen zu präsentieren. Ist dies nicht der Fall, dann stimmt irgendwas nicht, sagt Frech.

Transparenz schafft Vertrauen.

Auf der Videoplattform YouTube kommt es einzig und allein auf die Views der Videos an. Hat ein Kanal mehrere Millionen Abonnenten, aber nur ein paar tausend Klicks auf seine Videos, ist die Relevanz des Kanals längst nicht so hoch wie die Abos versprechen. Daher sollte ein Kunde auch nur das zahlen dürfen, was er tatsächlich bekommt.

Der Influencer ist gefunden – Was nun?

Hat sich der Amazon Händler für einen Influencer oder eine Influencerin entschieden, wird ihm oder ihr das ausführliche Vorab-Briefing geliefert.

Darin finden die potenziellen Geschäftspartner Informationen über:

  • Wer ist der Kunde?
  • Was soll gemacht werden?
  • Was ist das Ziel?
  • Wann und wo soll die Kampagne laufen?
  • Was sind die Ideen für die kreative Umsetzung?
  • Was ist das Budget?

Hat der Influencer, die Influencerin eigene Ideen für die Ausführung, werden diese mit dem Kunden abgesprochen und bestenfalls daraufhin die Verträge für eine Zusammenarbeit ausgehandelt.

Das passende Budget für Influencer-Marketing

Die Philosophie von Frech & Freundlich: Für jedes Budget das Bestmögliche herausholen.
Das können auch mal 1.500 Euro sein. Jedoch muss man auch als Unternehmen die Situation realistisch einschätzen können und bei einem kleinen Budget, wie die 1.500 Euro, keinen Influencer mit einer Reichweite von 2 Millionen Abonnenten erwarten.

Aber auch solch kleine Investitionen können sich für Amazon Händler lohnen, wenn sie klug eingesetzt werden.

Die Bezahlung von Influencern und Influencerinnen kann unterschiedlich sein. Der Trend geht eher zu einem Fixbudget. Jedoch ist auch die Arbeit mit Affiliate-Links möglich. Manche Influencer erkennen schon das Potenzial von Produkten und arbeiten auch gerne mit solchen Links.

Ziele von Influencer Marketing

Kurz gesagt: Am Ende kommt es auf den Umsatz an. So einfach und banal es auch klingen mag.

Viele Unternehmen, besonders zu Beginn ihres Bestehens nutzen solches Marketing auch zu Branding Zwecken. Jedoch ist sich Frech sicher, dass auch Branding irgendwann zu Umsatz führen muss.

Micro-Influencer – Besser als die großen Namen?

Ob sich die Zusammenarbeit mit einem Micro-Influencer, also mit einer Abonnentenzahl zwischen 1.000 und 10.000, wirklich lohnt, kann man pauschal nicht sagen.

Auch an dieser Stelle ist eine genaue Recherche nötig. Genauso wie unter den großen und bekannten Influencern gibt es unter den etwas kleineren gute und schlechte Geschäftspartner. Hier kommt es auf die jeweilige Situation des Händlers an – auf sein Produkt, das Budget und viele weitere Dinge.

In solchen Fällen ist der Rat einer spezialisierten Agentur ihr Geld wert, da sie im Gegenzug viel verbranntes Budget erspart und dafür sorgt, dass jeder Cent des Kunden bestmöglich investiert wird.

Fazit zum Influencer-Marketing

Die Zusammenarbeit mit Personen des öffentlichen Lebens hat schon in vielen Unternehmen und Branchen seinen Weg gefunden und sich als ernst zu nehmendes Marketing- & Marktforschungstool-Tool etabliert. Im Bereich des Amazon Handels steckt es noch immer in den Kinderschuhen.

Agenturen, wie Frech & Freundlich Creative sorgen jedoch dafür, dass sich das schnell ändert. Mit Influencer Marketing erreichen Händler eine erheblich größere Zielgruppe, die sich teilweise noch früh im Entscheidungsprozess befindet. Weckt man zu diesem Zeitpunkt das Interesse der Zielgruppe, kann das zu einem großen Gewinn für die eigenen Amazon Listings werden.

Für Fragen hierzu erreichen Sie Michael Hecker per Mail oder Telefon.

Sponsored Brands-Video

Sponsored Brands-Video – Für mehr Sichtbarkeit auf Amazon

Für Amazon Seller mit Brand Registry in den USA, Großbritannien und Deutschland steht seit 2020 die Testversion eines Marketing Tools zur Verfügung – Sponsored Brands-Video.

Damit ist es den Verkäuferinnen und Verkäufern möglich auf kreativere Weise Produktfeatures, Lieferumfang und Eigenschaften zu erklären, um das Kauferlebnis der Kunden zu steigern und sich von der Konkurrenz abzuheben. Jedoch gilt bei der Erstellung der Videos einiges zu beachten.

So funktioniert Sponsored Brands-Video

Die Sponsored Brands-Videos erscheinen in den Suchergebnissen der Kunden und werden automatisch abgespielt, wenn 50 Prozent des Videos auf dem Desktop oder dem mobilen Endgerät zu erkennen ist. Standardmäßig startet das Video ohne Ton, welcher aber über die Audiotaste im unteren rechten Eck aktiviert und wieder deaktiviert werden kann. Wird im Video ein Sprecher oder eine Sprecherin verwendet, um das Produkt besser zu erklären, empfiehlt Amazon die zusätzliche Verwendung von Untertiteln.
Ein Experiment von HubSpot aus dem Jahr 2017 ergab, dass Video-Content mit Untertiteln auf Social-Media Plattformen ein fünfmal höheres Engagement zur Folge hatte.

Die Zielgruppe für Sponsored Brands-Videos wird über Keywords (Suchverhalten der Kunden) definiert, während die Abrechnung nach dem bekannten Cost-per-Click Modell erfolgt.
Die Produkt-Detailseite wird automatisch direkt unter dem Video angezeigt und bietet dem Kunden weitere wichtige Informationen zu dem beworbenen Produkt – wie Titel, Sternebewertung, Anzahl der Bewertungen, Preis und eine etwaige Prime-Berechtigung.

Vor der Produktion von Sponsored Brands-Videos

Bevor man als Amazon Seller die Produktion von Sponsored Brands-Videos in Angriff nimmt, müssen vorab einige Dinge beachtet werden. Amazon prüft jedes Video vorab auf seine Eigenschaften anhand spezieller Richtlinien und gibt es gegebenenfalls nicht frei, sollte das jeweilige Video nicht diesen Richtlinien entsprechen.

So schreibt Amazon selbst:
„Alle Sponsored Brands-Video-Kampagnen unterliegen den Richtlinien zur Annahme von gesponserten Anzeigen von Amazon. Alle Inhalte müssen für die breite Öffentlichkeit geeignet sein und müssen alle Gesetze und Regelungen erfüllen, die für die Werbekunden oder den Werbeinhalt an allen Standorten gelten, an denen die Werbung angezeigt werden kann. Anzeigen, die diese Richtlinien nicht erfüllen, werden für Sponsored Brands-Video nicht akzeptiert.“

Darüber hinaus empfiehlt der Onlineriese eine genaue Zielgruppen-Recherche, um die Videos bestmöglich auszuspielen. Die Sponsored Brands-Videos müssen produktorientiert und informativ sein und dürfen keine schwarzen oder leeren Bilder am Anfang und Ende des Videos enthalten. Sollte dies in einem Video dennoch vorkommen, kann es durchaus sein, dass Amazon das Video nicht freischaltet. Gleiches gilt, wenn Videos am Ende abrupt abbrechen. Dies kann zu einem schlechteren Kundenerlebnis führen, da das Video in Dauerschleife läuft wird und in dem Fall den Anschein macht, nicht vollständig ausgespielt zu werden. Amazon empfiehlt an dieser Stelle die Einbindung eines abschließenden Endbildes, um dem Kunden den Schluss des Videos klarzumachen.

Ebenfalls verboten sind das Nennen und Aufzeigen von Kundenbewertungen und Amazon-Markenzeichen.

Kleiner Tipp: Achten Sie bei der Sprache des Videos auf den Marktplatz, wo sie es ausspielen wollen. Die Sprache sollte immer auf das Marktplatzland abgestimmt sein und keine Fremdsprachen enthalten.

Spezifikationen der Sponsored Brands-Video

Amazon legt, wie oben beschrieben, großen Wert auf das Kundenerlebnis. Daher sagt das Unternehmen, dass die ersten drei Sekunden entscheidend sind, ob ein Kunde auf Produkt anklickt oder weiter scrollt.

Aus diesem Grund ist die Länge der Videos von mindestens sechs und maximal 45 Sekunden vorgegeben, wobei Amazon selbst eine Maximallänge von 30 Sekunden empfiehlt.

Das Seitenverhältnis wird im gewohnten 16:9 gehalten. Die Bildauflösung darf 3840 x 2160 Pixel, 1920 x 1080 Pixel oder 1280 x 720 Pixel betragen. Es sollte aber beachtet werden, dass die Dateigröße unter 500 MB bleibt.

Möchte man in seinem Video einen Untertitel einfügen, sollte dieser eine Mindestgröße von 30 Pkt. haben, darf jedoch nicht die Sicht auf das Produkt behindern. Amazon stellt dazu eine Vorlage für den sicheren Bereich zur Verfügung, an der man sich als Creator orientieren kann.

Zur genaueren Übersicht:

Dauer des Videos 6 bis 45 Sekunden
Auflösung 1280 x 720 Pixel

1920 x 1080 Pixel

3840 x 2160 Pixel

Dateigröße Max.  500 MB
Dateiformat MP4 oder MOV
Codec H.264 oder H.265
Bildrate 23,976 Bilder/Sek.

24 Bilder/Sek.

25 Bilder/Sek.

29,97 Bilder/Sek.

29,98 Bilder/Sek.

30 Bilder/Sek

Video-Scantyp Progressiv
Audiocodec PCM, AAC oder MP3
Text im Bild: Schriftgröße Mindestens 30 Pkt.
Fazit – Lohnt sich das Tool?   

Verschiedene Experimente und Umfragen mit Bezug auf Videos innerhalb Social-Media Plattformen zeigen, dass Videos mit bestimmtem Produktbezug ein höheres Engagement aufweisen als Fotos. Mithilfe von Sponsored Brands-Video können Seller sich mit optisch ansprechendem und informativem Content von der Konkurrenz abheben und zwischen den vielen Anzeigen ein echter Blickfang werden.

Interessieren Sie sich für Sponsored Brands-Videos? Für Fragen hierzu erreichen Sie Michael Hecker per Mail oder Telefon.

Keyword Reichweite steigern bei gleichem ACoS

Bei gleichem ACoS die Reichweite von Keywords steigern – Geht das?

Möchte man als Amazon Händler die Reichweite seiner Werbekampagnen erhöhen, ist das erste, was man normalerweise tut, das Gebot anzuheben.

Dies führt aber in der Regel zu einem höheren Klickpreis und folglich auch zu einem höheren ACoS. Als Amazon Händler möchte man das natürlich nicht.

Um zu verstehen, wie sich die Keyword-Reichweite bei gleichem ACoS steigern lässt, sehen wir uns zunächst die Faktoren an, die den ACoS beeinflussen:

  1. Bestellwert
  2. Klickpreis
  3. Conversion Rate

ACoS Faktor 1: Der durchschnittliche Bestellwert

Der durchschnittliche Bestellwert wird durch den Produktpreis und die bestellte Menge beeinflusst. Zum Thema Produktpreis sollte man sich als Seller die Frage stellen, ob sich auch ein höherer Produktpreis am Markt durchsetzen lässt.

Lautet die Antwort „Ja“, generiert man als Händler eine höhere Marge und kann somit mehr Geld in das individuelle Keyword Gebot investieren. In diesem Fall würde der ACoS, trotz des höheren Gebots, gleichbleiben. Doch wie entwickelt sich die Conversion Rate in diesem Szenario? Höchstwahrscheinlich wird sie abnehmen.

Die Bestellmenge kann gesteigert werden, indem entsprechende Anreize für die Kunden geschaffen werden. Staffelpreise sind diesbezüglich oft der erste Schritt.

ACoS Faktor 2: Der durchschnittliche Klickpreis (CPC)

Wie allgemein bekannt, spielt Amazon die Werbeanzeigen, je nachdem welcher Match Type eingestellt ist, für unterschiedliche Suchbegriffe aus.

Jeder dieser Suchbegriffe hat einen individuellen Klickpreis, eine individuelle Conversion Rate und dementsprechend auch einen individuellen ACoS. Importiert man die Amazon-Suchbegriffsberichte in eine Excel Tabelle, lassen sich die individuellen ACoS Werte leicht mit einer Pivot Tabelle berechnen.

Hat ein Suchbergriff einen besonders hohen ACoS, kann man diesen über die Anzeigengruppen Einstellungen blockieren und den Gesamt ACoS damit senken. So bleibt einem mehr Luft nach oben, um die Gebote anzuheben. Der Gesamt ACoS bleibt in der Balance und die besten Suchbegriffe generieren von da an mehr Reichweite und steigern den Umsatz.

ACoS Faktor 3: Die durchschnittliche Conversion Rate

Auch für die Untersuchung der Conversion Rate kann man sich wieder den Suchbegriffsbericht zur Hilfe nehmen. Sperrt man weniger gut konvertierende Suchbegriffe, steigt die durchschnittliche Conversion Rate und der ACoS sinkt.

Bonus – Anzeigen-Platzierung

Neben dem Keyword und dem beworbenen Produkt gibt es noch weitere Faktoren, die die Kampagnen Performance beeinflussen. Einer dieser Faktoren ist die Anzeigen Position.

Es ist allgemein bekannt, dass die „Top of Search“ Position höhere Klickraten hat und häufig auch besser konvertiert, als beispielsweise Anzeigenplatzierungen auf Produktdetailseiten. Dies kann man für seine Gebotsstrategie nutzen.

Man reduziert das Gebot eines bestimmten Keywords auf beispielsweise 20 %. Dies führt dazu, dass weniger Traffic mit diesem Keyword generiert wird. In der Gebotsstrategie kann man nun einen Bonus von 500 % für bestimmte Anzeigenpositionen definieren – hier: Top of Search.

Das Gebot für Top of Search Platzierungen ist somit unverändert geblieben, aber für andere Positionen sind die effektiven Gebote nun niedriger. Dies führt dazu, dass der relative Trafficanteil für Top of Search zunimmt, das Keyword besser konvertiert und man wieder mehr Luft nach oben für eine Gebotsanpassung hat. Alles bei konstantem ACoS!

Mehr zum Thema Budget für profitable Keywords finden Sie in einem anderen Artikel.

Sollten diesbezüglich weitere Fragen aufkommen, können diese natürlich sehr gerne in die Kommentare geschrieben oder Michael Hecker direkt per Mail gestellt werden.

Amazo Keywords ohne Umsatz

Amazon Keywords ohne Umsatz – Wann sollte ich gegensteuern?

Wann sollte man als Amazon Seller anfangen Keywords zu steuern, die bislang keinen Umsatz generiert haben? Eine Frage, die sich viele Händler auf dem größten Onlinemarktplatz der Welt stellen.

Aus kaufmännischer Sicht, würde man am liebsten so früh wie möglich mit der Steuerung beginnen, um die Kosten für das Keyword so gering wie möglich zu halten. Im Extremfall würde man somit bereits nach dem ersten Klick mit der Steuerung beginnen. Da ein einzelner Klick aber im Erwartungswert zu keiner Bestellung führt, würde man in diesem Szenario alle Keywords sofort pausieren. Ideal kann das nicht sein.

Aus statistischer Sicht würde man gerne möglichst viele Daten sammeln, damit diese möglichst repräsentativ werden. Dies führt aber zu höheren Marketingkosten.

Also, wie schafft man dahingehend eine Balance?

Zwei Kennzahlen sind entscheidend:

  1. Die Conversion Rate – also die Kaufwahrscheinlichkeit

Sind schon SKU-spezifische Werte vorhanden, kann mit denen gerechnet werden. Handelt es sich um ein neues Listing, kann man seine Berechnungen mit Erfahrungswerten auf Kategorie Ebene durchführen.
Sind auch dafür noch keine Daten vorhanden, ist es möglich mit einer Conversion Rate von 3 % zu rechnen, da es sich dabei um den EU-Durchschnitt handelt.

  1. Die Anzahl der erwarteten Bestellungen – also wie viele Bestellungen sollte das Keyword generieren, bevor man mit der Steuerung beginnt.

Folgendes Szenario:
Das Ziel sind zwei Bestellungen bei einer erwarteten Conversion Rate von 4 %.
Also rechnet man:

2 ÷ 0,04 = 50 Klicks

Wie man erkennen kann, ist der Beginn des Kampagnen Managements nicht an einen Zeitraum gekoppelt, sondern an eine Klick-Anzahl. Manche Keywords überschreiten diesen Wert schon nach kurzer Zeit, während andere wiederum etwas länger brauchen.
Diese Fragestellung ist daher ein SKU und Keyword-spezifisches Thema, welches sich aber sehr leicht berechnen lässt.

Hat ein Keyword die Klick-Schwelle überschritten, kann mit der Steuerung begonnen werden. Hier stellt sich dann die Frage, ob das Keyword pausiert werden sollte oder ob eine Anpassung des Gebots (Bid) sinnvoller wäre. Die Antwort auf diese Frage diskutiert Michael Hecker in diesem Artikel.

Sollten diesbezüglich weitere Fragen aufkommen, können diese natürlich sehr gerne in die Kommentare geschrieben oder Michael Hecker direkt per Mail gestellt werden.

Warenfinanzierung für Amazon Seller

Warenfinanzierung für Amazon Händler – Wie im Pfandhaus

Wie finanziert man als Amazon Händler die Einführung eines neuen Produkts, wenn man nicht gerade seine Schwiegereltern um Geld anfragen kann oder möchte? Muss es immer der klassische Weg zur Bank sein? Nein, findet Nicolaus Hilgenfeldt von myos, dem ersten produktbasierten Finanzierungsunternehmen für Händler. Banken entscheiden selten anhand von Produktbewertungen über eine Finanzierung und schreiben Warenbeständen oft nur wenig bis gar keinen Wert zu. Bei myos ist das anders.

Es ist sozusagen eine Dienstleistung von Händler für Händler. Denn auch Hilgenfeldt und seine Kollegen kommen aus dem Amazon Handel und haben erkannt, dass es an dieser Stelle einen großen Bedarf gibt, schneller und einfacher Produkte finanzieren und bestellen zu können.

Doch um zu verstehen wie myos arbeitet, muss man erst einmal verstehen, wie die Finanzierung von Produkten im Handel funktioniert.

Warenfinanzierung vs. Factoring – Unterschiede in der Finanzierung

Einfach gesagt, beim Factoring werden Umsätze, aufgrund bereits gestellter Rechnungen, vorfinanziert. Der Vorteil für Unternehmen ist dabei, dass sie sofort auf Geld zugreifen können, um beispielsweise ein neues Produkt an den Start zu bringen und sich selbst weiterzubringen, ohne lang auf Geld warten zu müssen.

Besonders für Großhändler, die ihren Kunden lange Zahlungsziele einräumen, ist diese Finanzierungsform interessant. Ob dies auch für Amazon Händler relevant ist, hält Nico für unwahrscheinlich, da diese eh schneller von Amazon ausgezahlt werden.

Bei der Einkaufs- oder Warenfinanzierung geht es eher darum die Ware von der Bestellung/Produktion bis zum Verkauf zwischen zu finanzieren. Händler, die ihre Ware in China herstellen lassen, greifen häufig auf diese Finanzierungsform zurück, um die lange Wartezeit bis zu den Umsätzen überbrücken zu können.

An der Stelle gibt es auch wieder verschiedene Wege, wie die Zwischenfinanzierung funktionieren kann – über den klassischen Weg zur Bank oder über Fine Trader (Einkaufsfinanzierer). Fine Trader treten sozusagen als Zwischenhändler auf, indem sie die Ware beim Lieferanten einkaufen und dem Händler mit einem Preisaufschlag wieder weiterverkaufen. Der Händler kann den Preis dann über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten an den Fine Trader zurückzahlen.

myos möchte sich mit seinem Finanzierungsmodell von den Fine Tradern abgrenzen, da sie nicht als Zwischenhändler auftreten, sondern tatsächlich Darlehen vergeben, um den Händlern eine größere Flexibilität zu ermöglichen. Eine festgeschriebene Monatsrückzahlung gibt es da nicht. Hat der Händler einen wirtschaftlich guten Monat und möchte beispielsweise einen großen Betrag auf einmal an myos zurückzahlen, dann kann er das tun. Auch eine Rückzahlung, wenn die Ware noch gar nicht angekommen ist, gibt es bei der Finanzierungsmöglichkeit von myos nicht. Befindet sich die Ware noch auf dem Schiff Richtung Amazon Lager, wird noch keine Rückzahlung gefordert. Erst wenn mit dem Produkt Umsatz gemacht werden, beginnt die Abzahlung des Darlehens.

Finanzspritze über myos – Auch etwas für junge Händler? 

Nico Hilgenfeldt betont immer wieder, dass es myos bei der Händlerbewertung weniger um den Händler an sich geht, sondern vielmehr um das Produkt. Das macht es auch jungen Amazon Händlern möglich eine Produktfinanzierung zu erhalten, die noch über keine betriebswirtschaftliche Auswertung (kurz: BWA) verfügen.

Im Zuge des Onboardingverfahrens bei myos kann es durchaus vorkommen, dass man als Händler gewisse Unternehmensdokumente bereitstellen muss. Das sind dann aber eher die Gewerbeanmeldung oder die Gesellschafterliste. Nur in Einzelfällen kann es sein, dass nach einer BWA oder einem Jahresabschluss gefragt wird.

Hat man das Onboardingverfahren abgeschlossen, das auch nur einen zweiseitigen Rahmenvertrag beinhaltet, können Folgefinanzierungen schnell und einfach durchgeführt werden.

Eine Warenfinanzierung über myos – Wie läuft das ab?

Um die Finanzierung eines Produkts über myos abwickeln zu können, benötigt man weniger Daten über sich als Händler und sein Unternehmen, sondern vielmehr Informationen über das Produkt. Denn myos entscheidet über eine Finanzierung rein auf Basis der Produktdaten oder Transaktionsdaten. Im ersten Schritt reicht die Beantwortung von drei kleinen Fragen:

  1. Wie viele Einheiten werden bestellt?
  2. Wie oft wird das Produkt voraussichtlich im Monat verkauft?
  3. Zu welchem Preis wird es verkauft?

Anhand der Antworten kann eine erste grobe Einschätzung gegeben werden, wie hoch die Finanzierung der Produktbestellung ausfallen könnte.

Im zweiten Schritt reicht der Händler einen unverbindlichen Antrag für die Finanzierung ein. Bei der Antragsstellung muss der Händler einen Nachweis über die Verkäufe der letzten drei Monate mit beifügen, woraufhin myos daraufhin ein verbindliches Angebot und somit eine Finanzierungssicherheit abgeben kann. Der ganze Prozess dauert bis zu drei Tage.

Der Finanzierungsrahmen von myos liegt grundsätzlich zwischen 10.000 und 1.000.000 Euro pro Händler. Erkennt myos einen klaren Wachstumswert der Ware, kann auch ein kleinerer Finanzierungsbetrag vereinbart werden.

Der Zins auf die Finanzierung liegt bei 1 % bis 2,5 % pro Monat. Also zwischen 12 % und 30 % pro Jahr. Der monatliche Zins bezieht sich aber nicht auf den Gesamtbetrag, den man erhalten hat, sondern an dem noch offenen Betrag.

Ist der Finanzierungsrahmen für beide Seiten in Ordnung, kann die Ware beim Lieferanten bestellt werden. Muss im Zuge dessen eine Anzahlung geleistet werden, kann man mit myos absprechen, ob auch schon die Anzahlung von myos geleistet werden soll oder nicht.

Warensicherheit und Pfandhausprinzip – So funktioniert Auszahlung & Rückzahlung

Wurde die bestellte Ware produziert und verschifft, gibt es zwei Wege der Auszahlung.

myos benötigt zur Auszahlung des Geldes einen gewissen Warenwert als Sicherheit. Das können beispielsweise die Frachtpapiere sein, wenn myos den Lieferanten direkt auszahlt.

Eine andere Möglichkeit der Warensicherheit ist schon bestehender Lagerbestand des Händlers. Wenn also ein Händler sein Bestsellerprodukt für die kommenden neun Monate als Bestand im Lager zu liegen hat, kann er diesen Wert als Sicherheit geben, um ein neues Produkt anschieben zu können. Somit hängt die Geldauszahlung nicht an dem neuen Produkt, sondern an einem anderen. Die Produktmenge, die als Sicherheit gegeben wurde, wird dann in ein externes Lagerhaus von myos verschoben. Dies eignet sich besonders für neue Produkte, die noch keine große Verkaufshistorie aufweisen können und somit von myos eigentlich als ungeeignet bewertet werden würden. Glaubt man als Händler dennoch an dieses Produkt, kann man ein anderes seiner Produkte als Sicherheit geben, um den Ankauf der neuen Ware zu sichern.

Die Rückzahlung kann man sich so vorstellen wie in einem Pfandhaus.

Im Zuge der Finanzierung hat man also eine gewisse Menge seines Produkts als Sicherheit hinterlegt. Möchte man auf diesen oder einen kleineren Teil nun wieder zugreifen, kann man einen Teil des Darlehens zurückzahlen und für den gezahlten Betrag passende Menge „freischalten“.

Ein Händler kann sein Darlehen nicht mehr zurückzahlen – Was nun?

Ist es einem Händler aber nicht mehr möglich sein Darlehen zurückzuzahlen, dann kann bei myos noch eine Schonfrist beantragt werden. Ist auch diese vorüber und der Händler zahlungsunfähig, würde myos die als Sicherheit gegebene Ware selbst auf Amazon verkaufen.

Dabei ist aber wichtig zu wissen, dass die Produkte nicht zu Ramschpreisen veräußert werden, um die Listings nicht kaputtzumachen, sondern zu normalen Preisen, um den Finanzierungsbetrag so viel wie möglich zurückholen zu können.

Einen Gewinn darf myos mit dem Verkauf der Produkte übrigens nicht erzielen. Sollten sie tatsächlich mehr Geld durch den Verkauf der Produkte reinbekommen, als sie als Kredit gegeben haben, dann müssen sie den Differenzbetrag an den Händler auszahlen.

Fazit – Es geht auch anders

Möchte man ein weiteres Produkt in seine Reihen mit aufnehmen, ist der klassische Weg zu einer Bank also nicht der einzige Weg, den man gehen muss, da sich Banken selten mit den Transaktionsdaten von Waren zufriedengeben.

Eine Finanzierung mit Blick auf das Produkt anstatt auf den Händler, ist eine neue Art der Finanzierung, die den Onlinehandel der Zukunft sicher positiv beeinflussen werden.

 

Ihr habt Fragen zur Warenfinanzierung?
Postet diese gerne in die Kommentare.

 

Zur besseren Übersicht:

Zeit Thema
00:00 Intro
00:27 Nikolaus, wie bist Du zum Thema Warenfinanzierung gekommen?
01:28 Stichwort Geschäftsmodellinnovation
Kommt Ihr aus dem Bankenumfeld?
02:09 Das Rebranding von Amalendo zu Myos. Wie kam es dazu?
03:13 Einkaufsfinanzierung, Warenfinanzierung, Factoring
Kannst Du die Begriffe für uns abgrenzen?
04:48 Wie unterscheidet Ihr Euch von einem Fine Trader?
06:21 Welche Kosten sind mit der Warenfinanzierung verbunden?
07:47 In welcher Größenordnung sind typische Finanzierungen bei Euch?
08:35 Wie refinanziert Ihr Euch?
09:35 Step by Step
Wie funktioniert der Finanzierungsprozess?
11:03 Welche Nachweise müssen Amazon Seller bereitstellen?
12:49 Wie unterscheidet sich das initiale Onboarding von Folgefinanzierungen?
16:15 Kann ich nur Topseller mit Euch finanzieren?
17:15 Warum kann eine Bestellung zu mehr als 100% finanziert werden?
18:38 Können auch Hersteller Ihre Ware mit Euch finanzieren?
19:28 Was passiert, wenn ein Händler in Zahlungsverzug gerät?
24:26 Müssen Geschäftsführer oder Gesellschafter für die Finanzierung bürgen?
26:30 Wie kann man Dich kontaktieren?