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amazon werbekampagnen nachts pausieren

Amazon Werbekampagnen nachts pausieren – Ist das sinnvoll?

PPC Kampagnen abends pausieren und morgens wieder reaktivieren. Ist das sinnvoll?
Um diese Frage bewerten zu können, stehen uns zwei Datenpunkte zur Verfügung:

1. Die Orderinformationen
2. Die Werbedaten

Schaut man sich die Bestellzeiten genauer an, ist schnell zu erkennen, dass das Bestellvolumen nachts deutlich geringer ist. Logisch. Denn, wer schläft kauft nichts.

Daraus folgt aber nicht, dass die Profitabilität der Werbeanzeigen nachts weniger gut ist. Beeinflusst wird der ACoS durch den Bestellwert, den Klickpreis und die Conversion Rate.

Dass Suchvolumen, Anzeigen-Impressionen und Klick-Anzahl nachts geringer sind, beeinflusst den ACoS nicht.

Der Bestellwert

Weil Produktpreise und die durchschnittlich bestellte Artikel-Anzahl tags und nachts relativ vergleichbar sein sollten, kann man davon ausgehen, dass der average basket relativ konstant ist und somit die nächtliche Profitabilität der Werbeanzeigen nicht verändert.

Der Klickpreis

Ist das Tagesbudget einer Werbekampagne verbraucht, nimmt sie bis zum nächsten Tag an keinen Anzeigenauktionen mehr teil. Der Wettbewerb nimmt nachts somit tendenziell ab, was zu einem niedrigeren Klick-Preis führen könnte und positiv für den ACoS wäre.

Die Conversion Rate

Nachteilig für den ACoS wäre es, wenn Kunden, die nachts auf Amazon surfen, mit geringerer Wahrscheinlichkeit bestellen würden. Analysieren lässt sich dies aber zunächst einmal nicht, weil Amazon alle Werbedaten auf Basis von Kalendertagen bereitstellt. Intraday Informationen gibt es nicht.

Natürlich kann man im Kampagnen Manager der Seller Central immer wieder auf „Aktualisieren“ klicken, aber die sich dort ändernden Daten sind weder vollständig noch zuverlässig.

Zum einen, weil Amazon in der Dokumentation schreibt, dass alle Daten im Normalfall innerhalb von 48 Stunden bereitgestellt werden – Man müsste an dieser Stelle also zwei Tage warten.

Zum anderen, wegen der maximalen Zeit zwischen Anzeigenklick und Bestellung – dem Attribution Window. Für Sponsored Products Kampagnen rechnet Amazon im Kampagnen Manager mit dem 7-Tage Attribution Window.

Zuzüglich der 48 Stunden, die man auf die Bereitstellung der Daten warten muss, sind das neun Tage Wartezeit, bis man finale Daten erhält!

Können intraday Daten auf anderem Wege gewonnen werden?

Ja, indem man seine Kampagnen mehrfach dupliziert und die Kampagnen dann immer zu bestimmten Uhrzeiten pausiert und reaktiviert.

  1. Kampagne A: Aktiv zwischen 0 und 1 Uhr
  2. Kampagne B: Aktiv zwischen 1 und 2 Uhr
  3. Kampagne C: Aktiv zwischen 2 und 3 Uhr
  4. … und so weiter.

Auf Basis dieser Daten kann nun untersucht werden, ob und wie Bestellwert, Klickpreis und Kaufwahrscheinlichkeit im Tagesverlauf schwanken.

Die provisorische Lösung

Wer ein einfache Lösung für einen provisorischen Test sucht, kann nach den Stichwort „Macro Recorder“ googlen. Macro Recorder sind Programme, die Maus- und Tastatureingaben aufzeichnen und diese Abläufe dann automatisiert zu bestimmten Uhrzeiten abspielen. Zwei Fehlerquellen gilt es aber dabei zu beachten:

  1. Der Seller Central Login mit aktivierter Zwei Faktor Authentifizierung kann für einen Macro Recorder eine unüberwindbare Hürde sein
  2. Manche Macro Recorder arbeiten mit absoluten Maus-Koordinaten. Selbst kleinere Änderungen im Kampagnen Manager können dazu führen, dass sich Schaltflächen verschieben und das Programm an der falschen Stelle klickt
Die skalierbare Lösung

Wer eine vollständig automatisierte Lösung sucht, die zuverlässig und skalierbar arbeitet, sollte auf die Advertising API zurückgreifen. Gerne stellen wir Ihnen eine entsprechende Lösung zur Verfügung.

Für Fragen hierzu erreichen Sie Michael Hecker per Mail oder Telefon.

Wettbewerbsintensität bei Amazon Werbekampagnen - Michael Hecker über ACoS, Zielsetzungen und Margen

Wettbewerbsintensität bei Amazon Werbekampagnen

Wie kann man Wettbewerbsintensität messen und bewerten?

Als Amazon Händler führt man nicht selten Produkte im Sortiment, mit denen man in hoher Konkurrenz zu anderen Sellern steht. Für die eigenen Amazon Werbekampagnen bedeutet das dementsprechend eine hohe Wettbewerbsintensität mit hohen Klickpreisen und einem teilweise unprofitablen ACoS. Wie man diese Wettbewerbsintensität messen, bewerten und daraufhin richtig reagieren kann, erklärt Michael Hecker in fünf kurzen Minuten.

Ihr habt Fragen an uns? Postet diese gerne in die Kommentare. Wir helfen immer gerne.

Amazon PPC - Kunden mit Kaufabsicht erreichen

Kluges Amazon Advertising – Michael Hecker über das Erreichen von Kunden mit Kaufabsicht

Als Händler können wir unsere Amazon Ads Strategien anpassen, Kennzahlen auswerten, Werbekampagnen optimieren und vieles mehr. Doch das alles bringt uns nichts, wenn wir das aus den Augen verlieren, was wir bei all dem erreichen wollen – Menschen zu erreichen. Wie wir ein so emotionales Thema anhand von vermeintlich trockenen Daten auswerten und verbessern können, hat unser Gründer und Geschäftsführer Michael Hecker beim Amazon Sellerday in Leipzig verraten.

Zur besseren Übersicht der Inhalte:

Zeit Thema
00:00 Intro
02:04 Suchverhalten vs. Surfverhalten – So definieren Sie Ihre Zielgruppe
04:49 Häufig missverstanden – Optimieren vs. Substituieren
08:57 So errechnen wir den ACoS.
14:14 Welche Größen beeinflussen den ACoS?
17:50 Warum Sie die Klickrate nicht ignorieren sollten.
21:25 Mehr-Wort-Suchbegriffe – Was Sie über Long Tail Keywords wissen müssen.
28:03 Beeinflusst der Produktpreis die Profitabilität?
30:12 Woher weiß ich welche Keywords relevant sind?
34:59 Lohnt sich die Mühe?
37:19 Zusammenfassung
38:27 Lust auf mehr? Hier geht es zu unserem Blog!
39:32 Publikumsfrage zu den unterschiedlichen Umsatzkennzahlen

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Handelsware auf Amazon bewerben – Was ist zu beachten?

Handelsware auf Amazon bewerben – Was ist zu beachten?

Im Allgemeinen verfolgen Amazon Händler mit Ihren Werbekampagnen zwei Ziele:

  1. Profitables Umsatzwachstum
  2. Die Verbesserung des organischen Rankings / der organischen Verkäufe

Weil Handelsware regelmäßig von mehreren Händlern vertrieben wird, liegt die Buy Box Quote des einzelnen Händlers oft weit unter 100%. Da eine Verbesserung der organischen Verkäufe dem Werbetreibenden somit nur teilweise zu Gute kommt, hat dieser Aspekt für Einzelhändler weit weniger Bedeutung.

Die Profitabilität der Werbeumsätze bzw. ACoS Optimierung ist somit das vorrangige Ziel.

Beeinflusst wird der ACoS durch den Klickpreis, die Conversion Rate und den durchschnittlichen Verkaufspreis.

Wenn wir davon ausgehen, dass der Buy Box Wettbewerb zu einem gewissen Preisdruck führt, kann der Produktpreis nicht im Rahmen der Werbestrategie angepasst werden.

Mit Hinblick auf das Buy Box Quoten Argument gehen wir an dieser Stelle auch davon aus, dass der einzelne Händler einen geringeren Anreiz hat, am Listing und somit der organischen Conversion Rate zu arbeiten.

Wenn wir annehmen, dass die Relevanz der gebuchten Keywords sauber geprüft wurde, verbleibt der Klickpreis als zentrale Variable.

Wichtig ist hierbei, dass man sowohl die Standardgebote der Anzeigengruppen, als auch die keyword-spezifischen Gebote steuert. Letztere werden im Bid Management über den Maximum-ACoS-Parameter gesteuert.

Die Berechnung des max. ACoS Parameters und unseren Bid Management Prozess erklären wir in diesem Artikel ausführlich.

Weiterführende Fragen beantworten wir persönlich und in den Kommentaren immer gerne.

Inland vs. Ausland – Wie sollte ich meine Amazon PPC Werbung priorisieren?

Inland vs. Ausland – Wie sollte ich meine Amazon PPC Werbung priorisieren?

Die Expansion in neue Marktplatzländer ist eines der zentralen, strategischen Themen im Amazon Handel. Schwierig sind dabei häufig die Fragen des Timings und der Priorisierung. Sollte ich mich aktuell noch auf das Inlandsgeschäft konzentrieren? Welches Absatzpotential bieten die anderen Marktplatzländer? Wo ist die erwartete Profitabilität am höchsten?

Und wer die ersten Hürden überwunden hat, stellt sich oft die Frage, wie das Marketingbudget verteilt werden sollte.

Fälschlicherweise konzentrieren sich Amazon Verkäufer bei diesen Fragen oft primär auf die Conversion Rate.

Weil im Inland die Listings schon länger aktiv sind, mehr Transaktionshistorie haben, mehr Reviews verfasst wurden und die Listings besser optimiert sind, geht man davon aus, dass die Conversion Rate besser und im Umkehrschluss die Profitabilität im Ausland schlechter ist.

Der Fehler bei diesem Gedankengang ist, dass er unvollständig ist, denn neben der Conversion Rate beeinflussen auch der Average Basket (durchschnittlicher Bestellwert) und die Klickpreise (CPC) den ACoS und somit die Profitabilität.

Mit Hinblick auf den Average Basket können die Marktpreise von relevanten Wettbewerbern zwar eine erste Indikation liefern, jedoch ignoriert man bei dieser Betrachtung die durchschnittliche Bestellmenge. Gerade bei Konsumgütern unterscheidet sich das Kaufverhalten der Kunden im Ausland teilweise stark.

Um eine fundierte Entscheidung treffen zu können, raten wir zu schlanken Markttests.

Eine manuelle Werbekampagne mit überschaubarem Budget kann dabei verlässliche Daten zu Klickpreisen, dem durchschnittlichen Bestellwert und Conversion Rates liefern.

Ihr habt Fragen zur Planung und Durchführung solcher Markttests? Postet diese gerne in die Kommentare. Wir helfen immer gerne.

P.S.:
Vor der Durchführung von Markttests müssen einige Formalien geprüft und vorbereitet werden. Ein Aspekt ist dabei die Mehrwertsteuerthematik. In diesem Video verrät Dr. Moritz Lukas (Taxdoo GmbH) was hierbei zu beachten ist und welche kostenintensiven Fehler Amazon Seller dringend vermeiden sollten.

Amazon Sponsored Brands - Neukunden Kennzahlen strategisch nutzen

Amazon Sponsored Brands – Neukunden Kennzahlen strategisch nutzen

Für Sponsored Brands Werbekampagnen stellt Amazon Neukunden Kennzahlen bereit.

Eure häufigsten Fragen zu den New-to-Brand (NTB) KPIs beantworten wir in diesem Artikel.

Wie sind Neukunden definiert?

Wenn ein Kunde auf eine Sponsored Brands Werbeanzeige klickt und kauft, prüft Amazon die Transaktionshistorie der letzten 12 Monate. Hat der Kunde in diesem Zeitraum noch kein Produkt der Marke gekauft, wird er als Neukunde gewertet.

Welche Neukunden Metriken gibt es?

Amazon stellt im Reporting Daten zu den Units, Orders & Sales bereit:

Units:
Welche Artikelanzahl wurde von Neukunden bestellt?

Orders:
Wie viele Bestellungen wurden von Neukunden platziert?

Sales:
Welcher Umsatz wurde durch Neukunden generiert?

Neben den absoluten Werten stellt Amazon jeweils auch die relativen Anteile bereit. So kann man sich beispielsweise ansehen, welcher Umsatzanteil durch Neukunden generiert wird.

Warum hat Amazon die Neukunden KPIs eingeführt?

In der Dokumentation der Advertising API steht hierzu, dass die neuen Kennzahlen Händlern dabei helfen sollen, die Kosten der Neukundenakquise besser zu schätzen.

Interessant ist dabei aus unserer Sicht, dass so eine deutlich bessere Vergleichbarkeit zu anderen Werbe-Kanälen und -Plattformen geschaffen wird, weshalb wir diese Neuerung als kleines Augenzwinkern in Richtung von Google und Facebook verstehen.

Wie sagt man so schön? Wettbewerb belebt das Geschäft.
Wir dürfen somit gespannt sein, wie sich der Werbemarkt weiterentwickelt.

Wie kann man die New-to-Brand (NTB) Kennzahlen strategisch nutzen?

In den Keyword-Statistiken sieht man, dass der Neukunden-Umsatzanteil je nach Keyword stark schwankt.

Daraus lässt sich schlußfolgern, dass sich das Suchverhalten von Neukunden vom Suchverhalten der Bestandskunden unterscheidet.

Für einen Handcreme-Hersteller ist beispielsweise damit zu rechnen, dass Neukunden eher nach generischen Begriffen suchen:

  • Handcreme
  • Handcreme für sehr trockene Hände
  • Handcreme für rissige Hände

Bestandskunden sind im Unterschied dazu eher mit der Marke, einzelnen Serien und spezifischen Produkten vertraut. Wir erwarten deshalb für folgende Beispiel-Suchbegriffe einen vergleichsweise niedrigen Neukunden Umsatzanteil:

  • Handcreme Rituals
  • Handcreme Rituals Sakura
  • Handcreme Rituals Samurai

Wenn Sie als Amazon Seller gezielt Neukunden akquirieren möchten, können Sie den Neukunden Umsatzanteil strategisch im Bid Management nutzen, um Ihr Werbebudget gezielt auf Suchbegriffe umzuverteilen, die vorrangig von Neukunden verwendet werden.

Wer neue Produkte seinen Bestandskunden vorstellen möchte, wendet die gleiche Logik umgekehrt an.

Wenn Euch das Thema Bid Management näher interessiert, findet Ihr hier einen Artikel zu unserem Bid Management Prozess.

Ihr habt Fragen zum Thema Amazon PPC?
Postet diese gerne in die Kommentare.

Wir helfen immer gerne.

Mehr Budget für die profitabelsten Keywords?

Mehr Budget für die profitabelsten Keywords?

Sollte ich die profitabelsten Keywords in der Amazon Seller Central in eine separate Kampagne verschieben?

Um diese Marketingstrategie zu bewerten, sehen wir uns ein vereinfachtes Kampagnen-Setup an, bei dem für alle Keywords zu Beginn ein einheitliches Standard Gebot gilt. Nachdem die Kampagne erste Klicks generiert hat, sehen wir, dass die einzelnen Keywords sehr unterschiedlich hohe ACoS Werte haben.

Beeinflusst wird der jeweilige ACoS (Advertising Cost of Sales) dabei durch drei Faktoren:

  • Klick Preis (CPC)
  • Kaufrate (Conversion Rate)
  • Durchschnittlicher Bestellwert (Average Basket)

Um diese Strategie zu bewerten, brauchen wir nun eine Zielfunktion:
Diese besteht darin den Umsatz für ein gegebenes Werbebudget zu maximieren.
Inhaltlich identisch wäre das Ziel den Gesamt-ACoS zu minimieren.

Weil die Strategie vorsieht, dass den profitabelsten Keywords mehr Budget gegeben werden soll, geben wir zu Beginn das gesamte Werbebudget dem einen Keyword mit dem niedrigsten ACoS.

Der Gesamt-ACoS ist in dieser Situation zwar sehr gut, doch sehr wahrscheinlich schöpft das eine Keyword nicht das gesamte Werbebudget aus.

Um unser Werbebudget besser auszuschöpfen, heben wir nun das Gebot von Keyword 1 leicht an. Das führt dazu, dass Reichweite und Umsatz steigen, was positiv ist. Gleichzeitig führt das höhere Gebot aber auch zu einem höheren durchschnittlichen Click-Preis, was zu einem höheren ACoS führt. Wir erhöhen das Gebot von Keyword 1 nun so lange, bis der ACoS von Keyword 1 gleich dem ACoS vom zweitbesten Keyword ist.

Schon in dieser einfachen Konstellation mit nur zwei Keywords sehen wir, dass die Budgetverteilung keine Rolle spielt, wenn der ACoS der beiden Keywords identisch ist.

Die Gebote von Keyword 1 und 2 werden dann angehoben, bis der Gesamt-ACoS dem ACoS des drittbesten Keywords entspricht. Die Logik wiederholt sich, bis das Budget vollständig ausgeschöpft ist. Alle Keywords haben dann den gleichen erwarteten ACoS und die Budgetverteilung spielt somit keine Rolle.

Der entscheidende Hebel ist somit das Bid Management (die Anpassung der Keyword Gebote) und nicht die Budgetverteilung.

Wenn Euch das Thema Bid Management näher interessiert, findet Ihr hier ein Blog Post zu unserem Amazon Bid Management Prozess.

Ihr habt Fragen zum Thema Amazon PPC? Postet diese gerne in die Kommentare. Wir helfen immer gerne.

Gebote nach Platzierung im PPC Plausch

Gebote nach Platzierung anpassen. Seit einigen Monaten können in den Amazon Kampagneneinstellungen Gebotsanpassungen für die Anzeigenplatzierung definiert werden. Für „Erste Suchergebnisse“ (top of search) und „Produkt-Seiten“ (product pages placements) können dabei prozentuale Aufschläge zwischen 0% und 900% freigegeben werden.

Im ersten PPC Plausch gibt Michael eine kurze Einschätzung und sagt, welche Änderung er sich für das spannende Feature wünschen würde.

Eure Fragen zum Thema Amazon PPC beantworten wir gerne in den Kommentaren.

Amazon PPC Produktausrichtung – Neue Features, neue Strategien

Das neue Product Attribute Targeting ermöglicht Amazon Händlern Kundengruppen neu zu definieren. Neben dem Suchverhalten, können Kunden nun auch gezielt über Produkt-Detail-Seiten angesprochen werden.

Im Rahmen des merchantday in Hannover sprach Michael Hecker (quantified markets GmbH) über die neuen Features, stellte aktuelle Forschungsergebnisse vor und diskutierte neue Amazon PPC Strategien.

Eure Fragen zum Thema Amazon PPC & Marketing Automatisierung beantworten wir gerne in den Kommentaren.

guter acos

Was ist ein guter Amazon ACoS? Wie kann ich meinen ACoS senken?

Auf dem Amazon Marketplace ist der ACoS (Advertising Cost of Sales) die zentrale Kennzahl zur Bewertung der Werbeeffizienz und so überrascht es kaum, dass viele Amazon Händler Fragen zum ACoS haben:

Bevor wir diese Fragen beantworten, sollten wir häufige Missverständnisse aus dem Weg räumen und die ACoS Formel besprechen.

Wofür steht die Abkürzung ACoS und wie wird der ACoS berechnet?

ACoS steht für “Advertising Cost of Sales”, was in der Deutschen Seller Central etwas unglücklich mit „Umsatzkosten des Werbetreibenden“ übersetzt wird. Berechnet wird der ACoS, indem man die Werbekosten durch den generierten PPC Umsatz teilt und so dürfte die Übersetzung „Kosten-Umsatz-Relation“ für viele intuitiver sein.

ACoS = Werbeausgaben / PPC Umsatz

Wenn Amazon Händler vom (zu hohen) ACoS sprechen, ist typischerweise der Gesamt-ACoS (Account Ebene) oder der ACoS einer Kampagne gemeint. Da Amazon aber glücklicherweise umfangreiche Reporting-Daten bereitstellt, kann der ACoS universell zur Bewertung des Werbeerfolgs herangezogen werden. Für folgenden Kampagnenelemente kann der ACoS berechnet werden:

  • Kampagnen
  • Anzeigengruppen
  • Schlüsselwörter
  • Beworbene Produkte
  • Produktausrichtungen (Product Attribute Targeting)

Schauen wir uns die zwei ACoS Bestandteile (1. Kosten & 2. Umsatz) einmal im Detail an.

1. Kosten

Die Werbeausgaben werden von Amazon üblicherweise innerhalb von 48 Stunden bereitgestellt. Amazon kann die Kosten (zum Beispiel wegen ungültiger Klicks) zwar später korrigieren, doch mit dramatischen Schwankungen ist hier üblicherweise nicht zu rechnen.

2. PPC Umsatz

Der PPC Umsatz ist etwas komplexer, weil Amazon unterschiedliche Umsatz-Daten bereitstellt. Unterschieden wird dabei zwischen:

  1. Attributionsfenster (Englisch: „Attribution Window“)
  2. Gesamt-Umsatz vs. Same-SKU-Umsatz

Zum Attributionsfenster:

Zwischen dem Klick auf eine Werbeanzeige und dem Abschluss des Bestellvorgangs vergeht immer Zeit. Bei kostengünstigen Alltagsgegenständen reden wir hier über wenige Minuten. Bei komplexeren und teureren Produkten ist aber auch ein Entscheidungszeitraum von mehreren Tagen keine Seltenheit. Im Sinne der Händler stellt Amazon auch hier wieder detaillierte Daten zu unterschiedlichen Maximal-Zeiträumen bereit:

  • 1 Tag
  • 7 Tage
  • 14 Tage
  • 30 Tage

Welchen Wert man für die eigenen Berechnungen verwenden sollte, hängt neben dem Kaufverhalten Ihrer Kunden davon ab, was genau Sie messen möchten:

  • Direkte Reaktion messen
    Möchten Sie den direkten Werbeerfolg Ihrer Anzeigen messen und wissen, wie viel Umsatz in direkter Reaktion auf den Anzeigen-Klick generiert wurde? Dann sollten Sie das 1-Tages-Fenster verwenden. Es macht im Durchschnitt etwa 75% des gesamten Umsatzes aus.
  • Wirtschaftlichen Wert messen
    Wenn Sie den gesamten ökonomischen Wert Ihrer Werbung messen möchten, sollte ein längeres Attributionsfenster gewählt werden. Im Durchschnitt macht das 7-Tage-Fenster 90% des Umsatzes aus und die restlichen 10% werden zwischen Tag 8 und 30 generiert.

Der Umsatz im Kampagnenmanager der Seller Central wird übrigends für Sponsored Products Kampagnen mit dem 7 Tage Attributionsfenster und für Sponsored Brands Kampagnen mit dem 14 Tage Attributionsfenster berechnet.

2. Gesamt-Umsatz vs. Same-SKU-Umsatz

Wann immer ein Kunde ein Produkt von Ihnen (innerhalb des Attributionsfensters) kauft, wird der Umsatz Ihrem Gesamt PPC Umsatz hinzugerechnet. Beim Same-SKU-Umsatz geht ein weiteres Kriterium ein, denn hier wird die Bestellung nur berücksichtigt, wenn das gekaufte Produkt mit dem beworbenen Produkt übereinstimmt.

Wenn Ihre Produkte viele Varianten haben, ist es wichtig zu verstehen, dass der Same-SKU-Umsatz oft nur einen geringen Bruchteil vom Gesamtumsatz ausmacht. Das ist zum Beispiel im Bekleidungsbereich sehr oft der Fall, da hier unzählige Größen, Farben und Muster von einem einzelnen Produkt angeboten werden und jede Produkt-Variante eine eigene SKU darstellt.

Mit welchem Wert Sie rechnen sollten, hängt wieder von Ihren unternehmerischen Zielen ab. Wenn Sie mit Ihren Werbekampagnen spezifische Produkt-Varianten verkaufen wollen, sollte Ihr Augenmerk auf dem Same-SKU-Umsatz liegen. Sinnvoll ist dies zum Beispiel, wenn Sie Ihren Lagerbestand gezielt steuern und Langzeitlagergebühren vermeiden wollen. Wenn hingegen das Gesamt-Betriebsergebnis im Vordergrund steht, ist der Gesamt-Umsatz die richtige Wahl.

Warum steigt mein ACoS in den letzten Tagen an?

Amazon Händler rufen uns regelmäßig besorgt an, weil Sie in den letzten Tagen einen starken ACoS Anstieg beobachten. Glücklicherweise können wir hier oft Entwarnung geben.

Wie oben beschrieben, wird der ACoS berechnet, indem man die Werbekosten durch den PPC Umsatz teilt. Während die Kosten nach 48 Stunden bekannt sind, ist der Umsatz erst final, wenn das Attributionsfenster vollständig ist.

In der Seller Central ist das nach 9-16 Tagen (7 bzw. 14 Tage Attributionsfenster je nach Kampagnen-Typ + 48 Stunden für die Bereitstellung der Daten) der Fall.

Analysiert man den ACoS von gestern, teilt man die fast vollständig bekannten Kosten durch eine unvollständige (zu niedrige) Umsatzzahl und folglich ist der berechnete ACoS Wert hoch, auch wenn die Kampagnenleistung unverändert ist.

Wie kann ich meinen ACoS senken?

Verständlicherweise wünschen sich viele Händler, dass wir auf diese Frage hin einen geheimen Growth Hack verraten, doch einen solchen Trick gibt es nicht.

Amazon PPC ist ein reines Prozessthema und die fünf zentralen Prozesse sind dabei:

  • Keyword Analyse
  • Listing Optimierung
  • Kampagnen Strukturierung / Kampagnen Setup
  • Bid Management
  • Controlling

Besonders gerne wird dabei das Thema Controlling vernachlässigt, weil die großen Datenmengen viele abschrecken. Die Mühe lohnt aber, denn nur wer seine Kampagnendaten detailliert kennt, kann seine Kampagnen strategisch optimieren und den ACoS bei Bedarf kurzfristig senken.

Macht es Sinn, den eigenen ACoS mit anderen Händlern zu vergleichen?

Die Kurzantwort: Nein, ein Vergleich mit anderen Händlern macht normalerweise keinen Sinnn.

In der Beauty-Produktkategorie „Eau de Toilette“ werden beispielsweise überwiegend Markenprodukte von Einzelhändlern vertrieben, die regelmäßig eine Gewinnmarge von weniger als 7% haben. Klickpreise müssen in diesem Marktumfeld niedriger sein und ein ACoS von 2-3% ist keine Seltenheit.

Im Gegensatz dazu wird Mode oft von Private Label Anbietern vertrieben, die deutlich höhere Gewinnmargen haben und folglich auch höhere Klickpreise bieten. Ein ACoS von 20-25% ist in diesem Umfeld deshalb relativ normal.

Weil das Marktumfeld, Ihre Gewinnmargen und Ihre Wachstumsziele sehr individuell sind, sollte Ihr ACoS auch mit einem individuellen Benchmark bewertet werden. Über die Break-Even-Bedingung kann dieser leicht berechnet werden.

Wie legt man den maximalen ACoS fest? Wie berechnet man den Break-Even ACoS?

Der Maximal ACoS kann über die Break-Even Bedingung bestimmt werden.

Diese ist erfüllt, wenn die Kosten pro Bestellung (Cost per Order) dem Gewinn pro Bestellung (Net Profit Margin) entsprechen.

Kosten pro Bestellung = Gewinn pro Bestellung

Die Netto-Marge entspricht dem Produktpreis abzüglich aller Kosten, die keine Marketing-Kosten sind:

Netto-Marge = Bruttopreis – Umsatzsteuer – Einkaufspreis- Verpackungskosten – Transportkosten – Transaktionsgebühren

Bitte prüfen Sie gründlich, ob Ihre individuelle Kostenstruktur weitere Kosten-Punkte enhält.

Zur Erklärung:

  • Der Bruttopreis ist der volle Preis, den Ihr Kunde für Ihr Produkt bezahlt, inklusive Mehrwertsteuer und Versandkosten.
  • Die Umsatzsteuer ist die Steuer, die auf den Netto-Preis aufgeschlagen wird.
  • Der Einkaufspreis ist der Nettopreis, für den Sie das Produkt gekauft haben. Für Hersteller sind die Produktionskosten das Äquivalent.
  • Verpackungskosten sind die Kosten, die für alle Arten von Verpackung für das Produkt anfallen.
  • Versandkosten sind die Kosten, die durch den Transport des Produkts vom Lager bis zum Endkunden anfallen.
  • Transaktionsgebühren sind in diesem Fall die Amazon Marktplatz-Gebühren.

Wir können nun die Break-Even Bedingungen verändern, um den maximalen Ziel-ACoS zu errechnen:

Kosten pro Bestellung = Gewinn pro Bestellung

CPO (Cost per Order) = Bruttopreis – Umsatzsteuer – Einkaufspreis – Verpackungskosten – Versandkosten – Transaktionsgebühren

Das multiplizieren wir nun mit (1/Average-Basket). Der „average basket“ ist der durchschnittliche Bestellwert. Dieser lässt sich leicht bestimmen, indem man den generierten Umsatz durch die Orderanzahl teilt.

CPO (Cost per Order) * (1/Average-Basket) = (Bruttopreis – Umsatzsteuer – Einkaufspreis – Verpackungskosten – Versandkosten – Transaktionsgebühren) /Average-Basket

Der Teil (Kosten / (Bestellungen*Average-Basket)) entspricht (Kosten / Umsatz), was unsere ACoS Formel ist.

ACoS = (Bruttopreis – Umsatzsteuer – Einkaufspreis – Verpackungskosten – Versandkosten – Transaktionsgebühren) /Average-Basket

Der durchschnittliche Warenkorb unterscheidet sich immer dann deutlich vom Bruttopreis, wenn Kunden mehr als ein Produkt von Ihnen gleichzeitig bestellen. Solange das bei Ihnen nicht zutrifft, können Sie die Formel vereinfachen:

ACoS = (Bruttopreis – Umsatzsteuer – Einkaufspreis – Verpackungskosten – Versandkosten – Transaktionsgebühren) / Bruttopreis

Da der Average-Basket per Definition immer größer oder gleich dem Bruttopreis ist, handelt es sich bei dieser Berechnung um einen konservativen maximalen ACoS, mit ein wenig Gewinnspielraum.

Wenn der ACoS Ihrer Amazon PPC Kampagnen diesem Break-Even ACoS entspricht, generiert Ihre Werbung weder Gewinn noch Verlust. Wenn Ihre Werbekampagnen Gewinn generieren sollen, muss der Maximal ACoS mit einem Wert kleiner eins multipliziert werden.

Haben Sie Ideen, Feedback oder Fragen? Kontaktieren Sie uns einfach oder schreiben Sie einen Kommentar unter diesen Artikel. Wir helfen immer gerne!